Über Internet vertreibt die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) einen Taschenkalender, der Nazi-Grössen verherrlicht. Nun schalten sich die Behörden ein.
daniel foppa
Er kommt daher wie ein Gedenkkalender: Minutiös listet der von deutschen Rechtsextremen[90] verfasste «Taschenkalender des nationalen Widerstandes» Todestage von Nazi-Grössen auf ? vom 1936 in Davos ermordeten NSDAP-Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff über den SS-General Sepp Dietrich bis zu Massenmördern wie Ernst Kaltenbrunner oder Rassenideologen wie Alfred Rosenberg. Letzterer erfährt in einem mehrseitigen Artikel eine besondere Würdigung, während Politiker wie Ariel Scharon mit jüdischer Kopfbedeckung gezeigt werden und die Rede von «Gessler-Hut» und «peinlicher Kopfbedeckung» ist.
«Wissen vermitteln»
Für den deutschen Verfassungsschutz befindet sich die Schrift «hart am Rande der Legalität». In der Schweiz will nun der Inlandnachrichtendienst die Publikation auf mögliche Verletzungen der Antirassismusstrafnorm untersuchen.
Die Pnos selbst sieht im Vertrieb des Kalenders kein Problem. Laut Parteisprecher Dominic Bannholzer diene die Schrift dazu, «nationales Wissen zu vermitteln ? gerade an jüngere Nationalisten».