abwechslungsweise in Ormalingen und Gipf-Oberfrick fürÄrger. Die Neonazis patrouillierten vor dem Asylheim undschlugen Jugendliche zusammen. GemeindeschreiberFelix Beyeler: «Wir mussten die Polizei um Hilfe rufen.» In der Dorfbeiz «Eintracht», wo die Neonazis unter demPorträt von General Guisan ihre Stangen kippten, warauch Irene D. Stammgast. Der Wirt: «Vor dem Restaurantkam es zu wüsten Schlägereien. Da gab ich ihnenLokalverbot.»
Irene D. ist auch an ihrem Wohnort in Weggenstetten AGnegativ aufgefallen. Eine ehemalige Schulkameradin:«Schon mit 15 Jahren verkehrte sie im NachbardorfHellikon mit Jugendlichen, die auf ihrefremdenfeindlichen Parolen stolz waren.»
Eigenartig: Die Untersuchungsbehörden nehmenjetzt Irene D. in Schutz. Der Polizei gab die19-Jährige nach anfänglichem Leugnen einehaarsträubende Geschichte zu Protokoll. Weil die Elternihr den Wunsch nach einem Papagei nicht erfüllten, habesie sich spontan entschieden, die Asylunterkunft anzuzünden. Die ehemaligeSchulkameradin: «Diese Geschichte ist doch an den Haaren herbeigezogen. Ihr Vater besassAlligatoren und andere exotische Tiere. Warum sollte sie da wegen eines Papageis dieNerven verlieren?»
Fest steht: Irene D. hat ihr Attentat geplant. Am Abend des 17. Juli weihte sie den16-jährigen Peter S.* aus Zeglingen BL in ihren Plan ein. Dieser besorgte zwei KanisterBenzin. S. zu SonntagsBlick: «Sie hat mir Andeutungen gemacht, wofür sie das Benzinbraucht.» Dann fuhr die Lehrtochter nach Möhlin und übergoss die Fassade der Holzbarackemit dem Brennstoff. Tote konnten nur verhindert werden, weil jemand bemerkte, dass dasHeim plötzlich stark nach Benzin roch. Irene D. gelang die Flucht. Im Gespräch mit SonntagsBlick zeigt Irene D. immerhin eine gewisse Einsicht: «Ich weiss,ich habe Blödsinn gemacht.» Ob das genügt, um die drohende Strafe von drei JahrenZuchthaus zu verhindern?
*Namen der Redaktion bekannt