«Nur Einzelne gehören zur Szene»

BernerZeitung

Wieder sind in Grenchen Rechtsextreme aufgefallen. Am Rande des GEG wurden am Wochenende fünf Personen aus der Szene festgenommen. Ein Polizist wurde verletzt. Eine Einschätzung vom Polizeikommandanten.

Der Vorfall am Gewerbe Event Grenchen war nicht der erste Vorfall dieser Art. Hat Grenchen ein Problem mit Rechtsextremen ?

Robert Gerber: Nein, es gibt nur ganz vereinzelt Personen, die dieser Szene zuzurechnen sind; diese sind polizeilich bekannt. Leider müssen wir uns aber zunehmend mit Personen befassen, die von ausserhalb nach Grenchen kommen.

Wie weit sind die Abklärungen in diesem Fall?

Die Verursacher der damaligen Sachbeschädigungen konnten ermittelt werden. Gegen sie wurden Strafanzeigen eingereicht. Im Fall vom letzten Wochenende sind die Untersuchungen noch im Gang.

Waren die Sicherheitsvorkehrungen am GEG ausreichend?

Ja. Unsere Lagebeurteilung wurde bestätigt. Allerdings lässt sich jeweils nicht prognostizieren, ob es tatsächlich zu Zwischenfällen kommt. Am letzten Wochenende fand auf dem Marktplatz eine Gewerbeausstellung statt. Die Polizei konnte grundsätzlich davon ausgehen, dass diese Veranstaltung friedlich abläuft. Es wurde ein ähnliches Sicherheitsdispositiv aufgezogen, wie dies beispielsweise jeweils während der MIA mit Erfolg praktiziert wird.

Hat dieses Ereignis Konsequenzen für andere Veranstaltungen?

Wie nach jedem solchen Vorfall wird eine vertiefte Analyse des Ereignisses stattfinden. Welches konkret die Konsequenzen sein werden, lässt sich deshalb noch nicht sagen. Ziel ist in jedem Fall, dass sich friedliche Festbesucherinnen und Besucher frei bewegen können und keinen Einschränkungen unterworfen sind.

Solche Vorfälle machen natürlich Angst. Ist diese Angst begründet?

Das subjektive Sicherheitsempfinden wird von solchen Vorfällen negativ beeinflusst. Allerdings zeigt sich, dass Unbeteiligte in aller Regel nicht in die Auseinandersetzungen mit einbezogen werden.

Wie soll man sich verhalten wenn man eine solche Situation beobachtet?

Am Besten informiert man unverzüglich die Polizei und entfernt sich dann. Gaffer setzen sich nicht nur selbst einer Gefahr aus, sie behindern oft auch die Arbeit der Polizei. Kein falsches Heldentum!