Aufmarsch von 300 Glatzen auf dem Rütli ? sie sollen künftig wieder am 1. August kommen
Zwei Tage nach dem Nationalfeiertag sind gestern Nachmittag rund 300 Rechtsextreme aufs Rütli gezogen. Sie hielten dort ihre eigene «Bundesfeier» ab, weil sie am 1. August auf der Wiese nicht zugelassen waren.
Die schwarz gekleideten Neo-nazis bestiegen um 13.45 Uhr mit Hunden und Kindern in Brunnen ein Schiff, das sie zum Rütli brachte.
Die Polizei beobachtete die Szene von Beginn weg, griff aber nicht ein, weil sie keine Verstösse gegen das Gesetz festgestellt habe. Eine angekündigte Gegendemonstration von linken Aktivisten in Brunnen blieb aus.
Holocaust-Leugner sprach
Die Neonazi-Feier organisiert hatte die Partei national orientierter Schweizer (PnoS). Zwei Redner traten auf: der Emmentaler PnoS-Aktivist Markus Martig und der Westschweizer Holocaust-Leugner Philippe Brennenstuhl.
Für die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), die das Rütli verwaltet, sind die Rechtsradikalen «ungebetene Gäste». Sie hätten das Rütli ohne Bewilligung für einen parteipolitischen Anlass benutzt. sda
Einladung an Rechte
Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin der Rütli-Feier, will, dass die Neonazis wieder am 1. August aufs Rütli gehen. «Ich hoffe, dass die Rechtsextremen zu uns kommen, aber auch friedlich sind», sagte sie am Freitag auf Radio DRS.