Die rechtsextreme Pnos hat sich im Internet wieder einen Platz ergattert. Aber:Weil in der Schweiz kein Anbieter den zweifelhaften Inhalt aufschalten will,sind die braunen Parolen nun in den USA gespeichert.Während Wochen musste die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) mitihrer Internetseite von einem Anbieter zum nächsten umziehen. In der Schweizwill ganz offensichtlich kein Internetprovider der rechtsextremen Organisationmehr Speicherplatz anbieten.
Teils im Abstand von wenigen Tagen musste die Pnos, die immer wieder auch imKanton Bern auftritt und in Langenthal mit einem Sitz im Lokalparlamentvertreten ist, einen neuen Speicherplatz-Anbieter suchen. Zeitweise war dieInternetseite nur noch als Schmalspurversion aufgeschaltet. Das20-Punkte-Parteiprogramm, das teils wörtlich jenem der NSDAP abgeschriebenist, war nicht mehr auf dem Netz. Auch die Zeitschrift Zeitgeist, die immerwieder mit ihrem hetzerischen Inhalt auffällt, war nicht mehr einsehbar.Inzwischen sind die Nationalisten im Ausland fündig geworden ? und sind mitihrem nationalistischen Parteiprogramm und ihrer Zeitschrift wieder online.Gelandet sind sie ausgerechnet beim Grossanbieter Everyone?s Internet (EV1).Dort sind sie in guter Gesellschaft. Denn die in Houston (USA) domizilierteFirma, die sich zu den führenden Hostinganbietern in den USA zählt,beheimatet auf ihren Servern mitunter auch andere zwielichtige Angebote wiePornoseiten und Homepages von Terrororganisationen. Bis vor wenigen Tagen liefetwa die offizielle Seite der «Al Asqa» Märtyrerbrigade über EV1-Server.
Die Pnos-Seite läuft gemäss der offiziellen schweizerischenRegistrationsstelle Switch zwar über den Provider «echoecho+» in Wilmington(US-Bundesstaat Delaware), mit Zweigstelle in Dänemark. Doch die so genannteIP-Nummer zeigt, dass der Server zur Firmengruppe der besagten EV1 gehört.
Für Samuel Althof, Sprecher der Rechtsextremismus-Präventionsstelle «AktionKinder des Holocaust», zeigt der ständige Umzug der Pnos, dass dasinternationale Netzwerk gegen rechtsextreme Hetze im Internet Fortschrittemache. Die Pnos selbst spricht auf ihrer Homepage von «Repression». Fünfverschiedene Anbieter hätten der Pnos jeweils «unter fadenscheinigenBegründungen» den Vertrag aufgelöst. Diese «politisch motivierteVerweigerung der Dienstleistungen durch die einheimischen Anbieter» habe diePnos gezwungen, ins Ausland auszuweichen. Die Pnos kündigt an, sie werde«wenn nötig gerichtlich» ihr Recht einfordern, um «inländischeDienstleistungen» in Anspruch nehmen zu können.