Anfang September 2010 eröffneten Benjamin Winzeler und Lorenzo Zanolari an der Basler Feldbergstrasse 3 den Shop Power Zone Basel. Der auf Streetwear, Kampfsportutensilien und Nahrungsergänzung spezialisierte Laden und Online-Versand führt die Neonazi-Kleidermarken «Thor Steinar» und «Pro Violence» im Angebot.
Das Modelabel «Thor Steinar», ursprünglich aus dem brandenburgischen Königs-Wusterhausen, hat sich als «Designermarke von und für Rechte» in der rechtsextremen Subkultur fest etabliert. Auch die Macher von «Pro Violence» stammen aus der rechten Hooliganszene in Magdeburg und sponsern oftmals Ordnerdienste von Neonazi-Aufmärschen und -Konzerten.
Unsympathische Klientel
Die Shops und Versände in der Schweiz, die eindeutig der rechtsextremen Szene zuzuordnende Lifestyle-Produkte verkaufen, lassen sich an einer Hand abzählen. Power Zone Basel zieht denn auch ein entsprechendes Publikum an: Rechte Hooligans – in der SRF-Doku «Die Ultras vom FC Basel – Hooligans in der Schweiz 2012» zu sehen – und Naziskins.
Trotz hartnäckiger, teils militanter Gegenproteste halten die Shop-Inhaber bis heute am Verkauf rechter Marken fest: «Ob Rechtsradikale diese Kleider tragen, interessiert uns nicht. Wir verkaufen, was gut läuft.» Einzig das alte Logo von «Thor Steinar», seit 2004 in Deutschland verboten, haben die beiden vom Ladenschaufenster entfernt. Die Eigentümerin der Liegenschaft, die Stamm & Co. Immobilien AG, stärkt Winzeler und Zanolari den Rücken: Solange keine illegalen Aktivitäten im Mietobjekt passierten, werde das Mietverhältnis nicht aufgelöst.