LUZERN. Die Anschläge auf Randständige aus Luzernnehmen kein Ende. Trotzdem führen englischeObdachlose in rund zwei Wochen in der Matthäuskircheeine Oper auf.
In der Luzerner Matthäuskirche findet am 19. Oktoberein besonderer Anlass statt: Ein Chor von obdachlosenEngländern führt zusammen mit Profisängern eine Operauf. Doch die Vorfreude ist getrübt: Anschläge aufLuzerner Randständige beunruhigen die Organisatoren.«Wir sind uns der Gefahr bewusst», sagt GerhardPawlica, künstlerischer Leiter der Gesellschaft fürKammermusik Luzern. Deshalb werde er noch dieseWoche mit der Luzerner Polizei Kontakt aufnehmen undSicherheitsmassnahmen ergreifen. «Obwohl englischeBetreuer dabei sind, wäre mir Polizeischutz lieber», soPawlica weiter. Denn: Die Verantwortlichen wollen aufkeinen Fall, dass die Gäste aus England eineZielscheibe für etwaige Anschläge darstellen.Pawlicas Angst ist berechtigt: In den letzten Wochenwurden mehrere Petarden-Anschläge auf dieGassechuchi und den Salesia-Park verübt (20 Minutenberichtete). Ein weiterer Angriff fand vor neun Tagenstatt: Rechtsextreme überfielen eine alternativeWohngemeinschaft, so die «Zentralschweiz amSonntag». Barbara SennObdachlose aus England führen in Luzern eineMultimedia-Oper auf.