Polizei schaltet Verhöramt ein

NeueLuzernerZeitung

bar. Der Auftritt eines anonymen Redners beim unbewilligten Aufmarsch vom 5. August auf dem Rütli könnte unter Umständen strafrechtliche Konsequenzen haben. Die Kantonspolizei Uri ist mit einem Bericht an das Verhöramt Uri gelangt. Ruedi Huber, Vizekommandant der Kantonspolizei und Chef der Urner Kriminalpolizei, bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht der «SonntagsZeitung».

Verhöramt muss entscheiden

Laut Huber muss nun das Verhöramt entscheiden, ob und gegen wen ein Strafverfahren wegen Verletzung des Antirassismusgesetzes eröffnet werden soll. Die Rede ist gemäss «SonntagsZeitung» von einem Neonazi gehalten worden. Er soll sich hinter dem Pseudonym «Renato» verbergen und bei seinem Auftritt von der «geschichtlichen Lüge» gesprochen haben. So wird in Neonazikreisen häufig der Holocaust bezeichnet.

Wortlaut im Internet

«Renatos» Rede ist von der Willisauer Sektion der rechtsextremen Partei national orientierter Schweizer (Pnos) ins Internet gestellt worden. «Dass die Urner Polizei nun beim Verhöramt vorstellig geworden ist, hat zwei Gründe», hielt Huber gestern der Neuen UZ gegenüber fest. «Zum einen sind wir aufgrund der Feststellungen bei unserer Anwesenheit auf dem Rütli aktiv geworden. Anderseits haben wir nun via Internet den vollen Wortlaut der Rede erhalten.» Das Verhöramt Uri muss nun aufgrund der Intervention der Urner Polizei prüfen, ob gegen «Renato» Anklage erhoben werden soll.