Kommandantin schickte Koller raus

NeueLuzernerZeitung

Der Aufmarsch Rechtsextremer beschäftigt den Gemeinderat Ingenbohl noch immer. Gestern lud er zur Pressekonferenz.

«Über den Polizeieinsatz vom 1. August waren wir nicht informiert», sagte gestern der Ingenbohler Gemeindepräsident Urs Koller. Was passierte, habe keinesfalls die Gemeindebehörde zu verantworten. Er habe am 1. August um 15 Uhr vor der Rückkehr der Rechtsradikalen vom Rütli an einer Einsatzbesprechung der Polizei in Brunnen teilnehmen wollen. «Die Kommandantin schickte mich raus. Eine politische Behörde habe nichts zu suchen an einer Einsatzbesprechung der Polizei», sagte sie.

Die Schwyzer Polizeikommandantin Barbara Ludwig bestätigt dies. «Ich erhielt vom Schwyzer Regierungsrat den Auftrag, am 1. August in Brunnen für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Und wie ich diesen Auftrag ausführte, war allein mein polizeieinsatztaktischer Entscheid.» Sie stehe zu ihrem Entscheid, Leib und Leben höher gewichtet zu haben als das Problem einer unbewilligten Demonstration.

Keine Schäden im Dorf

Koller attestiert der Polizei denn auch, das Dorf vor Schäden bewahrt zu haben. «Aber es geht künftig nicht mehr an, dass das ganze Problem um diese Rechten auf dem Buckel von uns Brunnern ausgetragen wird.» Jetzt erwarte der Gemeinderat ein Einschreiten der Rütlikommission, des Schwyzer Regierungsrats und des Bundes. Positiv sei auch gewesen, dass die Brunner Bahnhofstrasse beim Marsch der Rechten bis auf ein paar Journalisten leer stand. Der Auftritt der Rechten schade dem Image der Gemeinde. «Wir fühlen uns alleine gelassen», so Koller.