Linke mobben Rechtsextreme

Blick

Erst stellten sie ihre Bilder ins Netz, nun informieren sie ihre Chefs.

Mehrere Schweizer Arbeitgeber erhielten dieser Tage brisante E-Mails: «Wir möchten Sie in Kenntnis setzen, dass Ihr Angestellter (Name) ein aktiver Neofaschist ist.» Nach Angaben zum politischen Umfeld des Mitarbeiters endet das Mail mit Grüssen der Autonomen Antifa Freiburg.

Die linksextreme Gruppe aus Süddeutschland veröffentlichte im Internet schon Fotos von 241 Rechtsextremen (im BLICK).

Bekanntestes Opfer des jüngsten Polit-Mobbings: Mario Friso, Sprecher der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Die Aktivisten schrieben seinen Arbeitgeber Coop an.

Doch dort reagiert man zurückhaltend: «Solange politische Aktivitäten eines Mitarbeiters das Arbeitsverhältnis mit Coop nicht tangieren und negativ beeinträchtigen, sind diese seine Privatsache und gehen uns nichts an», sagt Sprecher Nicolas Schmied. Es sei Sache der Behörden, politische Organisationen, die sich gesetzeswidrig verhalten, zu sanktionieren.

Gepetzt hat die Antifa auch beim Amt für Landwirtschaft Nidwalden: «Ihr Mitarbeiter (Name) ist ein aktiver Neofaschist. Er beteiligte sich am Naziaufmarsch in Sempach.» Den Fotobeweis hängten die Aktivisten an.

Amtsleiter Josef Muri erfuhr schon kurz zuvor von den politischen Umtrieben seines Angestellten. «Wir waren sehr betroffen. Extremisten haben bei uns keinen Platz.» Er habe den 26-Jährigen sofort zitiert. «Der Mitarbeiter distanziert sich von diesem Milieu. Er sei nur per Zufall in Sempach mitmarschiert.» Muri verwarnte ihn dennoch «schriftlich und mündlich».

Wie viele Rechte hat sie schon bei ihren Chefs angeschwärzt? Die Autonome Antifa: «Das ist gängige Praxis bei uns.» Skrupel haben die Polit-Petzer nicht. Im Gegenteil: «Wir wollen den Nazis das Leben zur Hölle machen. Und gegen den Nationalsozialismus ist jedes Mittel recht.»

Im Fall von Mario Friso ist das allerdings nicht die einzige Motivation der Linken. Friso sei früher ein organisierter Antifaschist gewesen, so einer der Autonomen zu BLICK. «Und wir mögen keine Verräter!»