Überfall nach Ska-Konzert: Sechs Rechtsextreme und Staatsanwalt akzeptieren Urteil nicht

sda

sda. Die sechs Rechtsextremen, die 2003 in Frauenfeld zwei Jugendliche brutalzusammengeschlagen haben, akzeptieren ihre Urteile nicht. Der Staatsanwalt geht ebenfallsin Berufung und fordert eine Verurteilung wegen Tötungsversuchs.

Am Montag erklärte der Verteidiger des zu 4 3/4 Jahren Zuchthaus verurteilten23-jährigen Hilfsarbeiters, auch sein Mandant lege Berufung gegen das erstinstanzlicheUrteil des Frauenfelder Bezirskgerichts ein. Bis Freitag war bereits von den andern fünfVerurteilten bekannt, dass sie ihre Urteile anfechten.

In Berufung geht auch der Staatsanwalt. Wie bereits in der ersten Instanz fordert erwegen Tötungsversuchs Zuchthausstrafen zwischen fünf und sechs Jahren. DasBezirksgericht Frauenfeld hatte die sechs jungen Männer Mitte September wegen schwererKörperverletzung zu Zuchthausstrafen zwischen vier und fünfeinhalb Jahren verurteilt.

Auch die Mutter des bei der Schlägerei schwer verletzten und seither behindertenjüngeren Opfers hat bereits erklärt, sie werde das Urteil anfechten.

Opfer bleibt schwer behindert

Die Verurteilten hatten 2003 nach einem Ska-Konzert in Frauenfeld einen 15- und einen17-Jährigen zusammengeschlagen. Das jüngere Opfer ist seither körperlich und geistigschwer behindert. Ein siebter Tatbeteiligter hatte sich in der Untersuchungshaft dasLeben genommen.

Die Angeklagten hatten im August vor Gericht zwar zugegeben, bei der Schlägerei dabeigewesen zu sein und teilweise auch zugeschlagen zu haben. Keiner wollte aber die schwerenVerletzungen des jüngeren Opfers verschuldet haben. Ihre Verteidiger hatten deswegendurchweg bedingte Gefängnisstrafen gefrordert.