Neonazi-Website gehackt

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Neonazi-Website gehackt

AARAU. Hacker sind in die wichtigste Neonazi-Webseite eingedrungen. Jetzt fürchtet ein Informatiker einer grossen Versicherung um seinen Job – er war aktiv an der rassistischen Internetseite beteiligt.

Böse Überraschung für Sacha Kunz (27), wichtigste Führerfigur der rechtsextremen Schweizer Szene. Seine Website, mit der er rassistische Musik und Nazisymbole vertreibt und zu Hass und Diskriminierung aufruft, wurde erfolgreich gehackt.

Die Hacker stellten die komplette geheime Besucher-Namensliste der rassistischen Internetseite dem linken Informationsportal «indymedia.ch» und der «antifa bern» zur Verfügung. Insgesamt 99 Namen.

Einer dieser Namen gehört Marco S.* Die Hacker behaupten, Marco S. sei für die technische Betreuung der rassistischen Webseite zuständig. Pikant: Marco S. ist Mitarbeiter im Informatik-Team einer grossen Versicherung.

«Das stimmt nicht. Ich kenne zwar Sacha Kunz schon lange. Aber Zugriff hatte ich nur auf das Forum», behauptet Marco S. gegenüber BLICK. Was er verschweigt: Zugriff zum Forum der rechtsextremen Hass-Seiten haben nur Insider. Zudem loggte sich Marco S. mehrmals während seiner Arbeitszeit in das Forum ein. Und dies seit über einem Jahr.

Gegenüber BLICK gibt sich der Informatiker reumütig: «Ich weiss nicht, welcher Teufel mich geritten hat. Wenn ich könnte, würde ich alles rückgängig machen.» Der frischgebackene Vater bangt um seinen Job. Sein Arbeitgeber weiss noch nichts von seinen rechtsextremen Ausflügen.