Von Lukas Füglister
RÜTLI UR. Hoffentlich haben die Organisatoren recht. Und das einzig Braune auf der Rütliwiese bleiben morgen die Kuhfladen.
Die Rütlikommission ist zuversichtlich: Dieses Jahr werden keine Rechtsextremen die Bundesfeier stören.
Denn aufs Rütli kommt nur, wer ein Ticket hat. Und das gabs nur auf Antrag. «Wir mussten niemandem ein Billett verweigern», sagt Martin Hofer, Sprecher der Rütlikommission.
Daraus zieht er den Schluss: «Die Rechtsextremen haben sich offenbar dieses Jahr gar nicht um Tickets bemüht.»
Rund 2000 Gäste werden morgen auf dem Rütli feiern. 1700 davon bekamen ihr Ticket, nachdem sie beim Bund Schweizerischer Frauenorganisationen Alliance F einen Antrag stellten. Die restlichen 300 Gäste wurden direkt eingeladen.
Nur: Die Rütli-Organisatoren haben alle Bewerber selber überprüft. Und keine Rechtsextremen entdeckt.
Auf die Polizei konnte man bei den aufwändigen Abklärungen nicht zählen, erklärt Hofer. Aus Datenschutzgründen dürfe sie die Namen von Neonazis nicht bekannt geben – auch nicht der Rütlikommission.
Deshalb ist Hofer vor morgen doch etwas bange. «Es könnte sein, dass eine Handvoll Frauen aus rechtsextremen Kreisen ein Ticket bekommen hat.»
Denn: Namen rechtsextremer Frauen sind der Öffentlichkeit kaum bekannt.
Erst vor einer Woche haben sie im Kanton Solothurn eine neue Organisation gegründet: Den «Kampfbund nationaler Aktivistinnen» (KNA).
Kopf der Organisation ist Denise Friederich (21). Sie ist auch im Vorstand der rechtsextremen Partei national orientierter Schweizer (Pnos). Diese will unbedingt aufs Rütli, auf welchem Weg auch immer.
Möglich, dass es nun die rechtsextremen Frauen schaffen werden.
BLICK wollte die Führerin des neu gebildeten Kampftrupps gestern nach ihren Plänen befragen. Vergebens. Sie war nicht erreichbar.