Rütli dürfte kaum Grossaufmarsch erleben
«Wir laden nur Leute ein, die wir an der Feier haben wollen.»
Herbert Ammann, Geschäftsleiter
Die Organisatoren der 1.-August-Feier auf dem Rütli befürchten dieses Jahr keinen Grossaufmarsch von Rechtsextremen. Ein paar Dutzend Neonazis dürften allerdings die Kontrollen passieren, wie Koordinator Herbert Ammann gegenüber der Nachrichtenagentur AP ausführt.
Ein paar Dutzend Rechte
Nach den Störaktionen in den Vorjahren sollen Rechtsextreme dieses Jahr am 1. August mit einem Kontrollsystem vom Rütli fern gehalten werden. Der Zutritt ist nur mit einem Ticket möglich, das im Vorfeld gratis gegen Angabe der Personalien bei der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) bezogen werden kann. Nach der Intervention von Datenschützern werden die Ticket-Interessenten zwar nicht polizeilich überprüft, dennoch rechnen die Organisatoren nicht damit, dass Rechtsextreme massenhaft in den Besitz von Tickets gelangen. «Wir laden nur Leute ein, die wir an der Feier haben wollen», sagt SGG-Geschäftsleiter Herbert Ammann. Die SGG kontrolliert die Personalien ohne Rückgriff auf Datenbanken von Polizei oder Staatsschutz, wie Ammann versicherte. Allerdings werden die Personalien sämtlicher Festbesucher vor der Feier von der Polizei überprüft. «Ich rechne damit, dass maximal ein paar Dutzend Rechtsextreme die Kontrollen passieren und den Weg aufs Rütli schaffen», sagte Ammann. Es könnten aber auch weniger sein. Der Festkoordinator erwartet 1200 bis 1500 Besucher und zeigt sich zuversichtlich, dass diese «eine würdige und ungestörte Feier» erleben.
Aufruf im Internet
Anders sehen das die Rechtsextremen. Auf einschlägigen Internetseiten rufen sie zum Marsch aufs Rütli auf: «Entweder wir finden einen Weg oder wir machen einen! Wir werden da sein mit und ohne Ticket.»