Die rechtsextremen Schlä ger vom Samstag waren alle samt Auswärtige. Zuvor hatten sie sich zu einem «Kegelabend» getroffen.
Sie verprügelten einen Schwarzen vor den Discos auf dem Arch-Areal und malträtierten eine junge Frau vor der Alternativbeiz «Widder» in der Altstadt. Der Versuch, den «Widder» zu stürmen und auf die Gäste einzudreschen, die sich dort aufhielten, misslang. An der Eingangstüre und den Fenstern entstand aber ein Sachschaden von mehreren tausend Franken. Die Beiz blieb am Sonntag und gestern geschlossen. Der Neonazi-Saubannerzug der Nacht auf Sonntag endete beim Hauptbahnhof mit einer Schlägerei gegen Linksautonome (siehe «Landbote» von gestern).
Von den 28 Personen, welche die Polizei festgenommen hat, gehörten 24 zum rechtsextremen Schlägertrupp und vier zur linksautonomen Szene. Alle Verhafteten sind inzwischen wieder auf freiem Fuss, wie von Peter Gull, dem Sprecher der Stadtpolizei, zu erfahren ist. Es laufen mehrere Strafverfahren wegen Angriffs, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Besitz von illegalen Waffen. Im Auto eines Neonazis waren vier verbotene Messer gefunden worden. Laut Gull kamen alle verhafteten Rechtsextremen von auswärts, das heisst vom Rest des Kantons Zürich, aus den Kantonen Aargau und St.Gallen sowie aus Österreich. Von der achtköpfigen «Winterthurer Gruppe» sei niemand dabei gewesen, so Gull. Die Skinheads hatten zuvor in Winterthur ein Treffen, offiziell als «Kegelabend» deklariert. Wo genau das Treffen stattgefunden hat, will die Polizei nicht preisgeben.
Demo am Samstag?
Auch wenn man bei der Stadtpolizei von einem «Ausnahmewochenende» spricht, sind weitere Scharmützel in näherer Zukunft nicht auszuschliessen. Im Internet kursieren Aufrufe von Linksautonomen zu einer Demonstration am Samstag.