Bilder von Rechtsextremen im Internet veröffentlicht

NeueZürcherZeitung

Bern, 9.Juli. (sda) Seit einigen Tagen prangt auf der Website von «Indymedia» ein heikles Fotoalbum: Wie der «Blick» am Mittwoch berichtete, sind 241 Besucher der Sempacher Schlachtfeier von Anfang Juli mit Porträt- und Gruppenfotos abgebildet. Laut «Indymedia» sollen sie alle zur rechtsextremen Szene gehören. Die Benutzer der Website ergänzen die Galerie nun allmählich mit Namen, Funktionen und Wohnadressen. Die Partei national orientierter Schweizer (PNOS), die zur Teilnahme an der Schlachtfeier aufgerufen hatte, reagierte umgehend mit einer Gegenaktion und veröffentlichte auf ihrer Internetseite zwei «Denunzianten». Diese seien an der Feier mit dem Fotoapparat unterwegs gewesen. Für Daniel Menna, Sprecher des eidgenössischen Datenschutzbeauftragten, sind solche Aktionen zwar heikel, aber kein rechtliches Problem. Es habe zwar jeder Mensch das Recht am eigenen Bild.

Bei Anlässen oder Kundgebungen auf öffentlichem Grund müsse man aber immer damit rechnen, fotografiert oder namentlich genannt zu werden. Heikel findet Menna die Aktion, weil sich politische Einstellungen ändern können. Viele dieser Leute seien in zehn Jahren vielleicht anderer Meinung, die Bilder des Aufmarschs seien dann aber immer noch im Internet zu finden.