BURGDORF / Ein Treffen von rund 20 Jugendlichen im Obergeschoss des Bahnhofs Steinhof vom letzten Samstag wirft Fragen auf.
bwb. Rund 20 «Naziskins» hätten sich letzten Samstag im Obergeschoss des Bahnhofs Burgdorf-Steinhof getroffen: Dies schreiben Unbekannte in einem Pressecommuniqué. Aus «Unmut über das Nazi-Fest» hätten sie darauf an jenem Haus eine Scheibe eingeschlagen. «Neonazis stellen für Ausländer und Andersdenkende eine Gefährdung an Leib und Leben dar. Wir können ihre Zusammenkünfte nicht akzeptieren.» Gezeichnet: «Die Täterschaft». «Nazi-Treffen» seien «nicht in unserem Interesse», sagt Inès Walter, Betriebsleiterin des Vereins Bahnhoftreff Steinhof, der den betreffenden Raum für private Anlässe vermietet. In ihren Augen habe es sich aber um eine normale Party gehandelt. Die Mieter – Jugendliche aus Burgdorf und Umgebung – hätten «ausgesehen, wie Junge halt aussehen», sagt Walter. «Kurze Haare haben viele, und ihre Kleider fielen mir nicht speziell auf.» Erst nach einem anonymen Anruf sei ihr klar geworden, dass es sich um «Leute aus der rechtsextremen Szene»handle. Daraufhin habe sie die Polizei avisiert. Die Stadtpolizei sei vor Ort gewesen, habe jedoch keine Veranlassung zur Intervention gesehen, sagt Polizeichefin Romy Kieliger. «Es war ein ganz normales Fest, und es ist absolut null passiert.» Der Vereinsvorstand werde voraussichtlich nächste Woche besprechen, wie man sich in ähnlichen Fällen künftig verhalten wolle, sagt Walter. Zugleich werde man auch darüber diskutieren, ob wegen der eingeschlagenen Scheibe Anzeige gegen Unbekannt erstattet werden soll.