Die Gemeinde wurde aktiv, und die Immobilienverwaltung kündigte: Auch in Hindelbank sind die Rechten unerwünscht.
Wie sich die Geschichte wiederholt. Ziemlich genau zwei Monate ists her, als ruchbar wurde, dass in einem Gewerbehaus am Einschlagweg in Burgdorf Leute aus der rechten Szene ein- und ausgehen. Der Besitzer handelte und stellte die ungeliebte Mieterschaft sofort vor die Türe.
Am Wochenende nun wurde bekannt: Auch die einstige Hefefabrik in Hindelbank dient den Rechten als Treff. Genauer diente ? denn wie die Besitzerin von der Gesinnung ihrer Mieter erfahren hat, hat auch sie die Kündigung verschickt. Das bestätigte Hans Hacker von der gleichnamigen Immobilienverwaltung in Zürich gestern auf Anfrage.
An Private vermietet
Laut Hacker wurde der betroffene Keller seit dem letzten Juli von zwei jungen Männern ? sie gehörten auch in Burgdorf zu den Mietern ? genutzt. Er habe den Raum «an zwei private Musikliebhaber» vermietet, betonte Hacker. Und begründete so, wieso er keine Skrupel hatte, ihnen nun zu kündigen: Statt der beiden Mieter traf sich hier eine Rockband zu ihren Proben. Und von so einem Übungslokal, so Hacker, sei bei Vertragsabschluss nie die Rede gewesen.
Kommt dazu, dass die Rockband Indiziert heisst und bereits Ende 2004 Schlagzeilen gemacht hat. Die Musiker, die unverhohlen «für Rasse, Volk und Vaterland» singen, wollten damals im Schützenhaus Thunstetten eine CD taufen, die Behörden zogen die Notbremse, Indiziert wich aus ? nach Hindelbank in den Keller der Hefefabrik, wie Hacker ebenfalls bestätigte.Auf die Gesinnung ihrer Mieter aufmerksam gemacht hatte die Zürcher ein Brief der Behörden in Hindelbank. Man sei seit dem Jahreswechsel für das Thema sensibilisiert, sagte Gemeinderatspräsident Werner Gertsch zu einem Bericht von «20 Minuten». Im April hätten sich die Hinweise verdichtet, also habe man der Immobilienverwaltung klar gemacht, «dass wir das nicht dulden». Im vollen Wissen darum, «dass wir die Kündigung nicht fordern konnten».
Aufmarsch in Burgdorf
Übrigens: Die Rechten haben am Wochenende noch anderweitig von sich reden gemacht. Nach den Zusammenstössen an der 1.-Mai-Feier in Solothurn trafen sie sich in Burgdorf, doch aktiv werden konnten sie nicht mehr. Die Polizei hatte von der Sache Wind bekommen, was wiederum den Rechten nicht verborgen blieb, also zogen sie es vor, sich zu verziehen ? fluchtartig, wie Gewerkschafter Nadaw Penner sagt: «Ihre Transparente haben sie zurückgelassen.»