Extremisten bleiben in der Schweiz aktiv
2005 wurden 250 rechts- und linksextreme Vorfälle gezählt. Auffälligstes Ereignis war der Neonazi-Aufmarsch auf dem Rütli.
ap. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl jener Vorfälle, die dem rechtsextremen Sektor zugeschrieben wurden, im Jahr 2005 nur leicht zu. Sie verteilten sich zu mehr als der Hälfte auf die vier Kantone Aargau, Luzern, Bern und Solothurn. Die Taten reichten von Anschlägen auf Asylunterkünfte über Schlägereien bis hin zu Körperverletzungen und Angriffen auf Einzelpersonen und Personengruppen. Ihren grössten und publikumswirksamsten Auftritt hatten die Neonazis aber am 1. August an der Nationalfeier auf dem Rütli, als nach Angaben des Bundesamts für Polizei (Fedpol) rund 600 und 700 Rechtsextreme für einen Eklat sorgten und die Rede von Bundespräsident Samuel Schmid wiederholt mit beleidigenden Sprüchen und Parolen störten.
Linke greifen die Polizei an
Von den 140 Vorfällen, die im Jahr 2005 linksextremen Kreisen zur Last gelegt wurden, entfiel ein grosser Teil auf unbewilligte Demonstrationen und Farbanschläge. Daneben wurden allerdings auch auf dieser Seite Angriffe auf Personen und Einrichtungen unter anderem auf Gebäude und Patrouillen der Polizei registriert. Am meisten Vorfälle mit einem linksextremen Hintergrund wurden in den Kantonen Zürich und Bern registriert. In der Westschweiz hingegen blieb ihre Zahl wie auch im Fall der rechtsextremen Vorfälle gering. Einen detaillierten Kommentar zur Entwicklung der extremistischen Gewalt will das Fedpol im Bericht zur inneren Sicherheit Ende Mai abgeben.