Antifaschistischer Abendspaziergang: Scharmützel mit der Polizei

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sda. Bei einem „Antifaschistischen Abendspaziergang“ in Bern habenTeilnehmer am Samstag Sachschäden von schätzungsweise über 100 000 Franken verursacht.Bei Scharmützeln setzte die Polizei Tränengas, Gummischrot und Wasserwerferein.Laut den unterschiedlichen Angaben von Polizei und Organisatoren nahmen 3000bis 4000 Personen an der unbewilligten Umzug durch die Berner Innenstadtteil. Bereits zu Beginn war die Stimmung teilweise aufgeheizt. Es wurdenKnallpetarden gezündet.

Grossaufgebot der Polizei

Stadt- und Kantonspolizei Bern begleiteten den Umzug mit einem Aufgebot vonrund 600 Beamten. Sie konnten nicht verhindern, das entlang der Route von denteils vermummten Kundgebungsteilnehmern Dutzende von parkierten Autosbeschädigt wurden.

Vom Rathaus leitete die Polizei die Kundgebung durch Nebengassen RichtungReithalle; die Zugänge zu den Hauptgassen wurden durch Polizeikordonsabgesperrt.

Im unteren Bollwerk löste sich der Umzug offiziell auf. Ein Teil derDemonstrierenden zog sich in die Reithalle zurück. Mehrere Hundert versuchten jedochin die Innenstadt zu gelangen. Die Polizei verhinderte dies mit dem Einsatzeines Wasserwerfers.

In der Folge kam es im Gebiet der Reithalle zu Scharmützeln: Demonstrantenbewarfen die Polizei mit Flaschen und Knallkörpern. Die Polizei setzteGummischrot und Tränengas ein. Bis nach Mitternacht wurde die Gruppe militanterKundgebungsteilnehmer kleiner und die Polizei zog sich zurück.

30 Festnahmen

Laut Polizeicommuniqué wurden ein Polizist und zwei Passanten leichtverletzt. Der Sachschaden beträgt voraussichtlich weit über 100 000 Franken. Währendder Kundgebung kam es während über zwei Stunden zu massivenVerkehrsbehinderungen.

Die Polizei nahm vorübergehend 30 Demonstranten fest, darunter 14Jugendliche, wie wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Die Festgenommenen haben hättenmit einer Anzeige wegen Landfriedensbruch zu rechnen, zum Teil auch wegenSachbeschädigung.

„Schwarzer Block“ aus Zürich

Das organisierende Bündnis „Alle gegen Rechts“ kritisierte per Communiquédie „völlig überdimensionierte Polizeipräsenz“. Märki begründete das grosseAufgebot mit der Tatsache, dass militante Linksautonome aus Zürich, Winterthur,Basel und der Westschweiz ihre Teilnahme an der Demonstration angekündigthätten, unter anderem auch der berüchtigte Schwarze Block aus Zürich.

Diese Annahme habe sich auf Grund der Festnahmen bestätigt: Von denFestgenommenen wohnen laut Märki 13 im Kanton Bern, acht in der übrigen Schweiz undneun im Ausland; unter den Ausländern befinden sich acht Deutsche und einFranzose.

Polizeidirektorin Ursula Begert verurteilte die Gewalt „auf schärfste“. Siekündigte an, einen sechsten „Abendspaziergang“ 2005 nicht mehr dulden zuwollen. Falls sie nach den Wahlen vom Herbst noch im Amt sei, werde sie demGemeinderat diesen Antrag stellen.