Prozessauftakt in Italien zum Nazi-Massaker in Marzabotto

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sda. In La Spezia hat am Mittwoch der Prozess gegen vier ehemalige SS-Soldaten in Abwesenheit begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, im Herbst 1944 am schlimmsten deutschen Nazi-Massaker auf italienischem Boden beteiligt gewesen zu sein.

Die vier in Deutschland lebenden Angeklagten sind zwischen 79 und 84 Jahre alt. Sie waren als SS-Unteroffiziere der 16. SS-Division „Reichsführer“ tätig.

Die nächste Verhandlung findet am 30. März statt, teilte das Gericht mit. Gegen 17 weitere Verdächtige hatte die Militärstaatsanwaltschaft am Mittwoch ebenfalls eine Prozesseröffnung beantragt. Die Vorverhandlung gegen sie soll am 13. April beginnen, berichteten italienische Medien.

In Marzabotto und den umliegenden Gemeinden in der Emilia Romagna hatten SS- und Wehrmachtsangehörige vor über 60 Jahren mehr als 800 Menschen getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Bei dem Massaker handelte es sich um einen Vergeltungsschlag nach einem Partisanenangriff.

Der ehemalige SS-Obersturmbannführer Walter Reder hatte die Tötung der Zivilbevölkerung angeordnet und war dafür 1951 in Bologna zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Im Jahr 1985 wurde er aus der Haft entlassen. Er starb 1991 in Wien.