Demo gegen rechts

SonntagsZeitung

Neonazis stören Protestmarsch in Luzern

Luzern – In Emmen haben am Samstag 2500 bis 5000 engagierte Menschen miteinem Protestmarsch nach Luzern gegen die Diskriminierung von Ausländern unddie 18-Prozent-Initiative demonstriert. «Die Polizei hatte uns versprochen, dass siedie Neonazis von der Demo auf Distanz hält», betont Mario Gsell, Mediensprecherder Organisatoren. Auf der Spreuerbrücke in Luzern erwartete die Demonstrantendann jedoch eine Gruppe von rund zwanzig Rechtsradikalen mit Hitlergruss undentsprechenden Parolen. Beim anschliessenden Zusammenstoss mit linkenAutonomen und dem Versuch, die Parteien voneinander zu trennen, wurde einPolizist durch einen heftigen Schlag auf den Schutzhelm leicht verletzt. Nach Auskunftder Kantonspolizei, die zusammen mit der Stadtpolizei und weiteren Detachementender übrigen Zentralschweizer Polizeikorps für Sicherheit sorgte, habe es keineFestnahmen gegeben. Organisiert wurde der Marsch von der linkspolitischenOrganisation Phase 1 und dem Grünen Bündnis Luzern. Unterstützt haben dieVeranstaltung vierzig weitere Organisationen, darunter die MediengewerkschaftComedia und der Verband des Personals öffentlicher Dienste Schweiz.

Rechtsradikale werden am nächsten Samstag demonstrieren
Eine Demonstration der Rechtsradikalen ist für Samstag dieser Woche in Liestalgeplant. Die «Partei national orientierter Schweizer» hat beim Regierungsrat desKantons Baselland Rekurs gegen die Ablehnung eines entsprechenden Gesuchsdurch die Liestaler Behörden eingelegt. Man gibt sich zuversichtlich bei denOrganisatoren, mit dem Rekurs Erfolg zu haben. Der SonntagsZeitung gegenüberbetonte einer der Veranstalter: «Das wird kein Marsch von Skinheads. Sie sindwillkommen, aber nur wenn sie sich korrekt verhalten.» Auf der Homepage einerNeonazi-Organisation in Deutschland wird als Motto der Veranstaltung Protest«gegen Medienhetzer und die Art und Weise, wie über uns berichtet wird»angegeben. Für die Einreise in die Schweiz wird den «Kameraden» empfohlen,«bereits am Vortag einzureisen!».