Rechte Krawalle

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Auch ohne Rütlifeier marschieren Rechtsextreme auf, fürchtet Iwan Rickenbacher.

Der Streit um die Frauenfeier auf dem Rütli dauert an. Seit die Stadt Luzern anbot, den Festbesuchern einen Steg für das Rütlischiff zur Verfügung zu stellen, liegt der Ball wieder bei den Kantonen Schwyz, Nidwalden und Uri. Beteiligen sie sich an den Sicherheitskosten in Luzern, kann die Feier stattfinden ? bisher schalteten sie aber auf stur.

Nun fordert der bekannte Schwyzer Politberater und ehe- malige Generalsekretär der CVP, Iwan Rickenbacher: «Die Kantone rund um den See müssen sich zusammensetzen und den Luzerner Vorschlag diskutieren.» Nur so könne die Feier noch gerettet werden, die Zeit werde immer knapper. «Das Schlimmste wäre, keine Feier durchzuführen und trotzdem viel Geld für die Sicherheit aufzuwenden», gibt Rickenbacher zu bedenken.

Dieser Fall könnte durchaus eintreffen: Die Innerschweizer Polizeidirektoren befürchten, dass die Rechtsextremen am 1. August auch dann aufmarschieren werden, wenn auf dem Rütli keine Feier stattfindet. Der Schwyzer Landammann Alois Christen rechnet mit Sicherheitskosten von mehreren hunderttausend Franken.

Iwan Rickenbacher hält es ebenfalls für wahrscheinlich, dass die Rechtsextremen Krawalle machen. Er hat in seinem Wohnort Schwyz bereits vor einigen Wochen jugendliche Aktivisten beobachtet. Sie verteilten Schriften, in denen sie beklagten, dass ihnen 2006 der Zugang auf das Rütli verweigert wurde. «Ich werte dies als Zeichen, dass auch dieses Jahr mit Aktionen der Rechtsextremen zu rechnen ist», sagt Rickenbacher. David Schaffner