AARWANGEN BE. Sie behauptet, eine demokratische Partei zu sein: die rechtsextreme Pnos. Doch nur wenige Tage nach dem Wahlerfolg in Langenthal BE stehen schon wieder Pnos-Leute vor Gericht.
20 Tage Gefängnis bedingt und 800 Franken Busse wegen Raufhandel, Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. So lautete das milde Verdikt des Einzelrichters gestern am Kreisgericht Aarwangen gegen Pnos-Anführer Pascal Lüthard. Sein Bruder D*. wird zu 8 Tagen Gefängnis bedingt und 700 Franken Busse verurteilt.
Pascal Lüthard ist Leiter der Pnos-Sektion Bern und Wahlkampfhelfer des neugewählten Langenthaler Pnos-Stadtrates Tobias Hirschi. Mit seinem Bruder D. war Lüthard in der Nacht vom 21. September 2002 an einem Saubannerzug quer durch Langenthal beteiligt.
Dabei überfielen rund 30 Rechtsextreme mit Holzprügeln bewaffnet zuerst das Kulturzentrum «Lakuz», warfen die Scheiben ein und zerstörten das Mobiliar. Dann zog der Mob durch die Innenstadt und beging weitere Sachbeschädigungen. Schliesslich griffen mehrere Skinheads im Spital Langenthal eine türkische Familie an, die dort um einen verstorbenen Angehörigen trauerte.
Während D. das Urteil anfechten will, akzeptiert Bruder Pascal den Schuldspruch. «Die Strafe ist gerechtfertigt», sagt er.
Bereits am Dienstag wurde in Tafers FR ein Pnos-Mann zu 500 Franken Busse verurteilt. Er hatte mit einem Flugblatt gegen ein geplantes Asylzentrum die Rassismusstrafnorm verletzt. Er will das Urteil anfechten.