Deutsche Neonazis ausgewiesen
Im Oberaargau und in weiteren Kantonen sind am Wochenende mehrere hundert Neonazis vor einem geplanten Skinhead-Konzert kontrolliert worden. Zehn Rechtsextreme wurden nach Deutschland ausgewiesen.
Wie die Kantonspolizei Bern heute mitteilte, fanden die ersten Kontrollen bereits am Freitagnachmittag im Raum Langenthal im Kanton Bern statt. Sechs Personen, die der deutschen Rechtsradikalen-Szene zugeordnet werden, wurden dabei zunächst in Ausschaffungshaft gesetzt und später den deutschen Behörden übergeben.
Vier deutsche Skinheads, die am gestern Mittag via Liechtenstein in die Schweiz einreisen wollten und gegen die eine temporäre Einreisesperre bestand, wurden ebenfalls zurückgewiesen.
Schlagstöcke und Baseballschläger
Insgesamt wurden rund 200 Personen, die sich am frühen Samstagabend in einer Waldhütte bei Lotzwil im Kanton Bern zu einem Skinhead-Konzert einfinden wollten, einer lückenlosen Personen- und Fahrzeugkontrolle unterzogen, wie es hiess. Widerhandlungen gegen die Antirassismus-Strafnorm oder die Waffengesetzgebung wurden von den Berner Behörden aber nicht festgestellt.
Die Aargauer Polizei hingegen verzeigte im Zusammenhang mit dem gleichen Anlass sechs Personen wegen Verstössen gegen das Waffengesetz. Sie hatte am späten Samstagnachmittag bei einem Treffpunkt in Rothrist ebenfalls rund 100 Personen kontrolliert, darunter etwa 40 aus dem nahen Ausland. Acht verbotene Waffen wie Springmesser, Schlagstöcke oder Baseballschläger wurden beschlagnahmt.
CDs beschlagnahmt
Daneben wurden auch 68 Musik-CDs sichergestellt. Das Konzert, zu dem die Kontrollierten in den Oberaargau anreisen wollten, stand nach Angaben der Polizei unter dem Motto «Helvetien rockt». Der vorgesehene Durchführungsort blieb jedoch lange geheim. Nach Abschluss des Musikanlasses wurden punktuell weitere Kontrollen durchgeführt. Meldungen über zusätzliche Festnahmen oder Ausweisungen lagen vorerst aber nicht vor.