Farbenprächtig und friedlich: Die Sempacher Schlachtjahrzeit ging ohne Zwischenfälle über die Bühne.
Von Hans R. Wüst
Rund 1200 Festteilnehmer gedachten am Samstag bei strahlendem Sommerwetter der Schlacht bei Sempach vor 621 Jahren. Wieder stärker präsent als im Vorjahr war die rechtsextreme Szene. Rund 160 Nationalisten liefen mit Pnos-Fahnen und anderen Bannern im Festumzug mit. Sie verhielten sich jedoch ruhig und friedlich, sodass die Gedenkfeier ungestört und im gewohnten Rahmen ablief.
Voraussetzungen verbessern
Höhepunkte waren der farbenprächtige Festzug und der Festakt auf dem Schlachtgelände oberhalb von Sempach. Hier bekräftigte der Aargauer Regierungsrat und Landammann Ernst Hasler in seiner Festrede die im Dezember 2006 vereinbarte engere Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern. «Damit wollen wir unsere gemeinsamen Interessen gegenüber dem Bund und den anderen Kantonen stärken. Vor allem sollen so auch die Voraussetzungen für ein wirtschaftliches Wachstum und für eine gesunde Zukunft verbessert werden», sagte Hasler.
Festredner aus Feindesland
Ernst Hasler gab seiner Freude Ausdruck, dass er als Repräsentant des damaligen Feindes als Festredner eingeladen worden sei. «Unsere Vorfahren standen 1386 auf der falschen Seite, auf der österreichischen nämlich. Trotzdem sind wir Aargauerinnen und Aargauer heute verlässliche Schweizer», sagte Hasler. Die Kantonsgrenze zwischen Luzern und Aargau sei heute keine unüberwindbare Mauer, sondern eher ein Strich auf der Landkarte, um sich gegenseitig zu necken.
Lustigere Luzerner
Als Beispiel nannte der Landammann die unterschiedliche Auffassung von Fasnacht: «Böse Mäuler lästern jeweilen, dass es bei einem Leichenmal im Luzernischen um einiges lustiger zu- und hergehe, als im Aargau an der Fasnacht.»
Als Vertreter der Jugend betonten Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Luzern, dass es wichtig sei, dass sich auch junge Leute für den Frieden einsetzten. Die Festgemeinde forderten sie auf, im Alltag neue Heldentaten zu vollbringen. Nach einem Gratis-Umtrunk und der obligaten Käseschnitte zog die Festgemeinde zurück ins Städtli Sempach. Die Gedenkfeier ging hier nahtlos in den sportlichen Hellebardenlauf über.