Sonntagsblick. Es klingt nach einem schlechten Scherz. Zwölf Personen marschieren verkleidet als Ku-Klux-Klan an der Schwyzer Fasnacht auf. Sie machen einen Fackelumzug. Ein Informant sagt: «Es ist kein Spass, es sind Leute aus der rechtsradikalen Szene.»
Das Video schockiert: Zwölf Personen tragen weisse Roben und Kapuzen. Auf ihrer Brust prangt das Symbol des Ku-Klux-Klans – ein rassistischer, gewalttätiger Geheimbund aus dem Süden der USA.
Die weissen Kleider sind mit roter Farbe verschmiert. Es soll wohl Blut symbolisieren. Vier der unbekannten Personen tragen eine schwarz-weiss-rote Flagge mit dem Keltenkreuz. In diesem Aufzug marschiert die Truppe am Montagabend an der Fasnacht in Schwyz auf. Sie machen einen Fackelumzug!
Informant kennt Vermummte
Sie posieren vor dem Rathaus. Die anderen Fasnächtler fühlen sich vom schamlosen Auftritt provoziert. Es drängt sich die Frage auf, ob es sich um einen äusserst schlechten Scherz handelt? Gingen hier einige Narren offensichtlich zu weit? «Nein», sagt ein BLICK-Informant. Er weiss, was für Leute unter den Kutten stecken. Namen will er keine nennen.
«Es sind Leute aus der rechtsradikalen Szene»
Er stellt klar: «Es sind Leute aus der rechtsradikalen Szene.» Beim Gespräch fallen Schlagwörter wie Blood and Honour und Arian Brotherhood. Beides sind faschistische Netzwerke, die in Europa tausende Mitglieder haben. Er stellt klar: «Das ist kein Spass. Diese Neonazis sind kampferprobt und gewaltbereit.» Er kennt nicht jede Person, die am Fackelumzug marschierte. Doch er weiss: «Einige von ihnen stammen aus der Region Ibach, Schwyz und dem Muotathal.»
Die Ku-Klux-Klaner haben sich also nicht im herkömmlichen Sinn verkleidet, sondern nutzen die Fasnacht, um ihr Treiben ungestört zelebrieren zu können.
Die Kantonspolizei Schwyz weiss vom Vorfall. Aktuell laufen erste Abklärungen, heisst es auf Anfrage. Später will sich die Polizei zum Fackelumzug äussern. (hei)