20 Minuten. Der Vizepräsident der SVP Wägital schrieb auf Facebook, Deutschland brauche einen «neuen Dolf». Damit habe er auf einen Autor angespielt.
Manuel Züger (34) ist Vizepräsident der SVP Wägital im Kanton Schwyz. Am 5. Dezember kommentierte er auf Facebook einen Artikel, in dem der Satz «der Islam gehört zu Deutschland» thematisiert wurde. Dazu schrieb er: «Das Einzige, was wieder nach Deutschland gehört, ist ein neuer Onkel Dolf.»
Gegenüber dem «Blick» wollte sich Züger nicht zu seinem Post äussern, den er kurz darauf löschte. Roland Lutz, der Präsident der SVP des Kantons Schwyz, sagte dem «Boten der Urschweiz», das Verhalten sei «inakzeptabel und untolerierbar». Entweder Züger trete selbst zurück oder man schliesse ihn aus der Partei aus. SVP-Kantonsrat Bernhard Diethelm sollte das Gespräch mit dem Jungpolitiker suchen.
«Mit Dolf nicht Hitler gemeint»
Das hat dieser nun getan – allerdings mit einem anderen Ergebnis, als es sich die kantonale Parteileitung wünschte. Wie der «Bote der Urschweiz» heute berichtet, drehten Diethelm und Züger den Spiess um. Züger wolle nicht mit «dieser Haltung» in Verbindung gebracht werden, schreiben sie demnach. Mit «Dolf» habe Züger gar nicht Adolf Hitler gemeint – sondern einen Schriftsteller namens Dolf Sternberger, der sich «sehr intensiv und sachlich korrekt mit der deutschen Zeitgeschichte auseinandergesetzt hat».
Die SVP Wägital sehe deshalb keinen Grund, Züger auszuschliessen. Dazu sei übrigens auch nicht die Kantonalpartei, sondern nur die Ortspartei berechtigt. Die Medienberichterstattung wird von den beiden als «mediale Hetze und politisch motiviertes Störmanöver» bezeichnet.
Die Kantonalpartei nimmt den beiden die Verwechslung allerdings nicht ab. Kantonalpräsident Roland Lutz sagt zu Nau.ch, er glaube der Erklärung nicht. Das Argument, dass mit «Dolf» nicht Hitler gemeint gewesen sei, sei «für jeden als hanebüchen erkennbar». Er halte am geplanten Parteiausschluss fest. Dass sich die Ortspartei dem verschliessen wolle, sei ein «No-go». Wie das Online-Portal weiter berichtet, seien auf Zügers mittlerweile gelöschtem Facebook-Portal auch Fotos von Adolf Hitler zu finden gewesen.