Gewalt in Altstadt von Winterthur

Tages-Anzeiger

28 Personen hat die Stadt- und Kantonspolizei gestern Sonntag vorübergehend verhaftet.

Winterthur. – In der Nacht auf Sonntag erschütterte eine Welle von Gewalt die Altstadt. Kurz vor 2.15 Uhr wurde ein dunkelhäutiger Mann von Rechtsextremen angegriffen und verletzt. Die Polizei konnte zwei Verdächtige festnehmen, einer hat die Tat gestanden.

Fast gleichzeitig randalierten Mitglieder der gleichen Gruppe vor dem Restaurant Widder. Sie versuchten, ins Lokal einzudringen, konnten aber von Gästen und vom Personal daran gehindert werden. Die Randalierer drückten die Fenster aus den Fassungen. Der Sachschaden ist laut Angaben der Polizei erheblich. Kein Glück hatte eine Frau, die sich vor dem Widder im Freien aufgehalten hatte. Sie wurde von den Randalierern zusammengeschlagen, mit Füssen getreten und dabei verletzt.

Noch gestern Sonntag war auf einem Anschlag an der Tür zu lesen, wegen eines Neonazi-Angriffs bleibe das Restaurant vorübergehend geschlossen. Der neuste gewaltsame Angriff auf das Restaurant, wo Leute aus der linken und alternativen Szene verkehren, ist bereits der dritte innerhalb von zwei Jahren. Kurze Zeit nach dem Angriff vor dem Restaurant kam es beim Hauptbahnhof zu weiteren Schlägereien. Laut Polizei griffen rund 20 Linksextreme 10 Rechtsextreme an. Eine Person musste verletzt ins Spital eingeliefert werden. Im Fahrzeug eines Rechtsextremen fand die Polizei bei einer Kontrolle vier verbotene Messer. Bei den Schlägereien seien nach bisherigem Kenntnisstand keine Waffen im Spiel gewesen, schreibt die Polizei. Insgesamt haben Stadt- und Kantonspolizisten 28 Personen verhaftet. Sie stammen aus Winterthur, aus den Kantonen Zürich, Aargau, St. Gallen und aus Österreich. Alle Inhaftierten aus der links- und rechtsextremen Szene waren am frühen Sonntagabend wieder in Freiheit.