Watson. Im Zürcher Oberland wird einem Mieter die Wohnung gekündigt. Nun mischen sich die Freiheitstrychler ein und planen eine Mahnwache. Die Juso plant, ihnen ein Schnippchen zu schlagen.
In Seegräben im Zürcher Oberland wurde vor rund zwei Wochen einem Mieter die Wohnung gekündigt. Zugunsten von flüchtenden Menschen. Nun mischen sich die Freiheitstrychler ein: Auf ihrer Webseite und auf Telegram rufen sie zum Marsch auf.
Gemeinsam mit dem gekündigten Mieter wollen sie am Dienstagnachmittag von der Wohnung bis zum Gemeindehaus in Seegräben marschieren, um dort eine Mahnwache abzuhalten.
Auch die Junge Tat, eine rechtsextreme Gruppierung, äussert sich auf Telegram zum jüngsten Vorfall in Seegräben. Ob sie Teil der Demonstration sein wird, ist jedoch noch unklar.
Spendenaktion gegen den Marsch der Freiheitstrychler
Die Wohnungskündigung sei nicht nötig gewesen, das bestätigt auch Dario Vareni, Co-Präsident der Juso Zürcher Oberland, gegenüber watson. Laut der Gemeinde Seegräben beruhe die Kündigung auf einer Fehlkalkulation der Gemeinde, die dann mit der Unterbringung von Asylsuchenden gerechtfertigt wurde.
Trotzdem: Einen Marsch der Freiheitstrychler gegen Asylsuchende akzeptiere die Juso nicht, so Vareni. Darum «münzen wir diese Hetze jetzt in Hilfe um». Das «Ummünzen» meint der Juso-Politiker dabei wortwörtlich:
Als Reaktion auf den Protestmarsch startete die Juso einen Spendenaufruf. Für jeden Meter, den die Freiheitstrychler in Seegräben laufen, sammeln sie Geld – ein Spendenlauf. Das Geld wird anschliessend an Hilfsorganisationen für geflüchtete Menschen in der Schweiz gespendet.
Die Gemeinde Seegräben ist auf die Demonstration vorbereitet und in Absprache mit der Kantonspolizei. Auf eine Anfrage von watson reagierten die Freiheitstrychler nicht.